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Kastration

-Kastration bei Hund und Katz - Was wissen wir heute?
Positionspaper der SVK-ASMPA: PDF

Unter Kastration versteht man die operative Entfernung der Eierstöcke oder Hoden. Durch diesen Eingriff ist das Tier zeitlebens sexuell ruhig gestellt. Soll ich nun mein Tier kastrieren lassen oder nicht? Wenn ja: wann ist der günstigste Zeitpunkt? Diese Frage beschäftigt die Tierhalter immer wieder.

Kastration der Hündin
Die Kastration der Hündin stellt einen endgültigen Eingriff dar, den sich jeder Tierhalter gut überlegen und mit seiner Tierärztin diskutieren sollte. Es werden hierbei beide Eierstöcke und je nach Notwendigkeit auch die Gebärmutter entfernt. Diese Operation geschieht unter Vollnarkose, welche aber bei gesunden und jungen Tieren kein allzu grosses Risiko ist.
Neu bieten wir in unserer Klinik die laparoskopische Kastration (=Schlüssellochtechnik) an. Diese wird ebenfalls in Vollnarkose durchgeführt.Es werden zwei bis drei kleinere Schnitte gesetzt, der Bauch wird durch CO2-Gas etwas aufgebläht und anschliessend werden die Eierstöcke mit Koagulation abgetrennt (es gibt keine Fäden/Fremdmaterial) und entfernt. Die kleinen Hautschnitte werden mit sogenannten Gewebe-Klebstoff verschlossen und es sind auch an der Aussenhaut keine Fäden sichtbar. 

Vorteile der Kastration
•Keine Läufigkeit/blutiger Vaginalausfluss
•Keine Trächtigkeit/Welpen
•Keine lebensbedrohliche Gebärmutterentzündung
•Keine Belästigung durch Rüden
•Je nach Zeitpunkt keine/geringere Gefahr von Brustkrebs (bester Schutz durch Frühkastration, d.h. vor der ersten Läufigkeit)((Schrift normal, kursiv))Nachteile/Risiken der Kastration

Nachteile/Risiken der Kastration
•Bei Hündinnen, die weniger Gewicht als 25 Kilogramm haben und bei gewissen Rassen erhöhtes Risiko der Harninkontinenz (= unbewusstes Tröpfeln von Urin, v.a. nachts im Schlaf)
•Bei einigen Rassen Gefahr der Bildung von wuscheligem, stumpfem Fellwachstum
•Steigerung der Fresslust, diese kann aber durch konsequente Fütterung gut gemanagt werden

Grundsätzlich raten wir unseren Kunden jede Hündin, welche nicht zur Zucht eingesetzt oder zu besonderen Risikogruppen gehört, in jungem Alter zu kastrieren. Der optimale Zeitpunkt ist vor der ersten Läufigkeit zwischen sieben und neun Monaten, weil dies der einzig effektive Schutz vor Tumorbildung ist und somit durch ein gewichtiges medizinisches Argument begründet ist. Auch Fellveränderungen und die Harninkontinenz treten dann seltener auf.
Eine Ausnahme bilden sehr unreife, unkonzentrierte Tiere. Hier ist ein gewisser Reifungsprozess durch die erste Läufigkeit erwiesen. Man geht aber das medizinische Risiko bewusst ein und sollte daher über Vorkommnisse (Tumoren) der Elterngeneration informiert sein.

Kastration des Rüden
Bei der operativen Kastration werden beide Hoden in Vollnarkose vollständig entfernt. Dies ist ei endgültiger und nicht reversibler Eingriff. Neu gibt eine chemische Variante, bei welcher ein Stäbchen unter die Haut implantiert wird. Über eine Art Überstimulation kommt es zur Verkleinerung der Hoden und zur Unfruchtbarkeit. Je nach Implantat dauert dies sechs Monate oder ein ganzes Jahr. Danach nehmen die Hoden ihre Funktion wieder auf, damit ist dieser Eingriff reversibel.

Vorteile der Kastration
•Kein "Aufreiten", sexuelle Belästigung mehr
•Weniger Aggression gegen Artgenossen
•Verminderung des Ausflusses aus Penis
•Keine Fortpflanzung
•Kein streunen mehr
•Prophylaxe von Prostataerkrankungen

Nachteile der Kastration

•Eventuell Gewichtszunahme (gutes Fütterungsmanagement)
•Keine Zuchttauglichkeit
•Fellveränderung bei bestimmten Rassen

Grundsätzlich empfehlen wir die Kastration von allen Rüden, welche nicht für die Zucht vorgesehen sind. Die "Hundedichte" ist in unserem Gebiet sehr hoch und die Wahrscheinlichkeit von Bissverletzungen wegen aggressivem Verhalten kann deutlich reduziert werden.